Ende im Gelände

Da kommt jetzt so `n Trump und reißt mit `m Arsch alles ein, was die westliche Wertegemeinschaft nun Jahrzehnte als wichtig und heilig verkauft hat: Demokratie, Menschenrechte etc pp. Der ganze Laden steht Kopf, die Welt dreht am Rad (zumindest die westliche)
Nur mal so nebenbei, wie stand es um die Menschenrechte als die Koalition der Willigen den Irak völkerrechtswidrig überfallen hat, in Syrien, Jugoslawien? Wie um die Menschenrechte in Palästina? Wie passen die Machenschaften von CIA auf fremdem Boden, die Destabilisierung funktionierender ungenehmer Regierungen mit amerikanischen Dollars, wie die von Russland als Drohkulisse empfundene Stationierung von US-Raketen in Polen durch den Friedensnobel-preisträger Barack Obama ins Bild? Wie die forcierte Nato-Osterweiterung? Wie das Stützen nützlicher Despoten in aller Welt? Wie die Abschottung der reichen westlichen Welt gegenüber den ärmeren Ländern?
Zurück zu Trump(el), mit einem Mal kommt Bewegung in die Sache, die EU-Spacken bewegen sich, reden von Feuerpause. Drei Jahre ging da gar nix, nur Hetze gegen Russland, keine ausreichende Ausleuchtung der Vorgeschichte, Dämonisierung, Kultivierung eines einzigen Narrativs vom bösen Putin, Heerscharen von Sofagenerälen und Hetzern riefen sich selbst auf den Plan. Das Wissen um Zusammenhänge zum Teil, wenn überhaupt, aus der Tagesschau. Doch plötzlich ist so etwas wie Frieden in erreichbare Nähe gerückt.

Und das alles zum Leidwesen aufrechter Haltungsdemokraten. Das kann man nämlich, zumindest in der Meinungsblase, in der ich mich meistens bewege, schlecht gut finden, kam es doch von den Falschen. Das kann nicht richtig sein. Wo kämen wir denn da hin? Man sieht sich also einem Paradoxon gegenüber: Die Falschen wollen das Richtige (Frieden, Zusammenarbeit) und die Richtigen wollen das Falsche (Krieg, Aufrüstung, Spaltung). Wer jetzt mit dem Argument kommt „Aber zu welchem Preis?“ oder von Diktatfrieden, Autokratie, Despoten, Hitler/Stalin-Pakt redet, liegt voll im Trend. Die Superlativenschleuder dreht sich wie zu übelster Kalter Krieg-Zeit.
Dass es die ganze Zeit um Einflussnahme geht, also auch und gerade um die Ausweitung von westlicher Macht nach Osten, um ökonomische Interessen, könnte einem klar sein, wenn man nicht komplett verblendet ist oder aus anderen Gründen Hintergründe verschweigt. Die Ukraine hat gefälligst westlich zu sein. Immerhin hatte man die Bevölkerung, zumindest Teile davon, schon so weit. Alles andere ist undenkbar, weil ungewollt, koste es was es wolle.

Immer dran denken:
Die hier am Lautesten nach Krieg schreien, werden, wenn es drauf ankommt
zuhause bleiben!

Diplomatie statt Aufrüstung! ✌️

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